Mittelalterliche Leidenschaft

PORTRAIT Norbert Gallasch.

Norbert, stelle dich doch kurz vor und berichte uns von deinem Hobby.

Ich heiße Norbert Gallasch und arbeite bei Carthago seit über elf Jahren in der Produktion, genauer gesagt im Sandwich Bereich. Mein Hobby ist das Mittelalter, hier bin ich beim Bund der oberschwäbischen Landsknechte dabei, bei dem wir mittelalterliche Schlachten nachstellen. Gleichzeitig bin ich bei Aktivitäten an der Fasnet immer mit dabei und im Winter bei verschiedenen Aktionen als Nikolaus unterwegs.

Mittelalterliche Kleidung.

Wie bist du zu deinem Mittelalter-Hobby gekommen?

Eigentlich tatsächlich durch das Ritteressen hier in Aulendorf. Das Ritteressen begleite ich seit 27 Jahren. Ganz am Anfang kamen hier mittelalterlich gekleidete Gäste auf mich zu und fragten mich, ob ich nicht einmal Lust hätte, auf ein Mittelalterfest mitzugehen. Dann bin ich mit meiner ganzen Familie mitgegangen und so sind wir dann alle in das Mittelalterhobby eingestiegen. Ich bin dann in einen Mittelalterverein eingetreten und habe kurze Zeit später auch schon unseren eigenen Mittelalterverein gegründet. Irgendwann haben sich dann viele kleine Mittelaltervereine zusammengetan und in den Bund der oberschwäbischen Landsknechte eingestiegen. Und ab da bin ich dann richtig in das Hobby reingewachsen.

Norbert Gallasch beim Rittermahl.

Was sind deine Tätigkeiten im Bund der oberschwäbischen Landsknechte?

Im Bund der oberschwäbischen Landsknechte bin ich der Profos und gehöre somit zur Führungsebene innerhalb des Bunds. Wir sind hier ca. 39 Vereine – von Italien bis Schweden – und stellen mittelalterliche Schlachten nach. Wir treffen uns zweimal im Jahr und veranstalten einen Waffendrill, bei dem die Mitglieder in mittelalterlichen Schlachten geschult werden. Wir bauen auch unser Lager mit unseren Zelten auf und haben alles mit dabei: Kleinkinder, Babys, Pferde, Bogenschützen, Hellebarden, Kanonen und Pikeniere, das ist die Standardwaffe der Landsknechte – ein Speer von bis zu 5,5 Meter Länge.

Der Ritterkeller in Aulendorf.

Du bist auch hier in Aulendorf sehr engagiert und unterwegs. Was genau sind deine Tätigkeiten im Ritterkeller?

Ich unterhalte die Leute bei einem nachgespielten Rittermahl. 😉 Ich begrüße die Gäste und dann gibt es ein Abendessen wie im Mittelalter. Parallel erkläre ich die Tischregularien, die Geschichte von Aulendorf, wie sich Damen und Herren zu benehmen haben, dass gebetet werden muss oder wie man eine Flädlesuppe mit den Fingern isst. Denn im Mittelalter isst man mit den Fingern – so auch im Ritterkeller in Aulendorf. Auf jeden Fall auch eine gute Möglichkeit für Gruppen und Teams. Wir hatten schon oft Azubis, Kollegen oder Schulungen bei uns. Es gibt immer was zu lachen und du sprichst vielleicht auch mal über andere Themen als sonst. Und genau das macht es so interessant.

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Drei Männer im Gespräch, vor ihnen traditionelle Fasnetsmasken und Requisiten auf einem Tisch.
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Mittelalterliche Leidenschaft
Norbert arbeitet seit über elf Jahren im Sandwich-Bereich bei Carthago. In seiner Freizeit lebt er das Mittelalter: als Profos im Bund der oberschwäbischen Landsknechte, beim Rittermahl in Aulendorf oder als Nikolaus in der Winterzeit – immer mit viel Leidenschaft und Herz.
Honig des Hobby-Imkers Roman Köberle
„Zuckersüßes“ hobby
Roman Köberle ist nicht nur Carthago-Mitarbeiter, sondern auch leidenschaftlicher Hobbyimker. Was mit zwei Bienenvölkern begann, ist heute ein aufwändiges, aber erfüllendes Hobby mit bis zu 4,5 Millionen Bienen und rund einer Tonne Honig pro Jahr – inklusive Schleudertag für Kollegen.
Logo mit der Aufschrift: Karriere bei Carthago. Gemeinsam Freiheit bauen.

EHRENAMT ALS ZWEITES ZUHAUSE.

Carthago Mitarbeiter Michael Gapp, gekleidet in einem Handball Trainingsanzug.
Michael Gapp fand seinen Zugang zum Handball bereits in der 5. Klasse.

PORTRAIT MICHAEL GAPP.

Herr Gapp, wie sind Sie zum Handballsport und zur Rolle des Trainers gekommen?

In der 5. Klasse war ich in der Handball-AG. Über ein Freundschaftsspiel kam ich zur Handballabteilung der TG Bad Waldsee – das ist ca. 30 Jahre her. Seitdem bin ich aktiver Spieler und seit neun Jahren Abteilungsleiter. Zusammen mit dem Vorstand trage ich Verantwortung für ca. 100 Spieler, Trainer und Schiedsrichter. Vor fünf Jahren kam mein Sohn in das Alter für den Handballsport. Da es damals kein passendes Team gab, habe ich die E-Jugend gegründet und als Trainer begonnen.

Was ist der Unterschied vom Spieler zum Trainerdasein? Wie würden Sie sich selbst als Trainer beschreiben und was ist Ihre Trainerphilosophie?

Als Spieler kommt man entspannt zum Training und ist gespannt, was passiert. Als Trainer macht man sich viele Gedanken, was man seinen Schützlingen beibringen möchte. Der Aufwand in der Freizeit ist durch Vorbereitungen, Spieltage und Elternkontakt größer. Als Torhüter stehe ich unter Strom, bin laut und emotional. Als Trainer bin ich das Gegenstück und bleibe ruhig, um Vorbild zu sein und die Nervosität zu nehmen. Es ist wichtig, den Teamgedanken näherzubringen, denn nur über Mannschaftsleistung kann Handball funktionieren. Ich versuche, immer nach dem Motto: „Spielerlebnis geht vor Spielergebnis“ zu agieren, um alle Kids einzubinden.

Welches Erlebnis als Trainer von Kindern hat Sie am meisten geprägt?

In der Corona-Pandemie sind es die Rückmeldungen von Eltern. Vielen wird bewusst, was die Gemeinschaft und der Sport für die Kids bedeuten und welche Struktur ein Trainings- und Spielbetrieb in den Alltag bringt aber auch was wir Ehrenamtliche leisten.

Was ist das Besondere an der Arbeit mit kleinen Kindern?

Bei Kindern steht die handballerische Ausbildung nicht im Vordergrund, sondern Spaß an Bewegung und die Integration in die Gemeinschaft. Es ist wichtig, zuhören zu können, da die Kids auch nach einem langen Schultag viel zu erzählen haben. Man ist Helfer in der Not bei schwer zu öffnenden Trinkflaschen, Löser von fiesen Knoten in den Schnürsenkeln und ab und an auch Streitschlichter.