Drei Männer im Gespräch, vor ihnen traditionelle Fasnetsmasken und Requisiten auf einem Tisch.

Närrisches Blut bei Carthago

3 Kollegen im Interview zur Fasnet in Aulendorf

Rainer Heudorfer
Ich bin seit meiner Kindheit in der Narrenzunft. Als Kind bin ich als Eckhexe eingestiegen. Im Laufe der Zeit kamen dann weitere Häser und Masken, wie Tschore und Rätsch hinzu. Außerdem bin ich im Zunftrat aktiv.
Markus Kaufmann
Ich bin seit 33 Jahren aktives Mitglied als Eckhex und Fetzle in der Narrenzunft Aulendorf.
Norbert Gallasch
In der Narrenzunft in Aulendorf bin ich mittlerweile seit über 40 Jahren auf dem Hexenwagen und war auch schon Zeremonienmeister.
Zwei verkleidete Personen aus der Narrenzunft
Tschore und Rätsch

Markus, wie oft seid ihr in der Regel während der Fasnet unterwegs?

Dieses Jahr haben wir 8 Umzüge auswärts plus die Termine in Aulendorf von unserer Narrenzunft. Das ist von Jahr zu Jahr verschieden, aber im Durchschnitt sind es 8. Wir haben generell weniger Umzüge, da wir ausschließlich bei traditionellen Narrenvereinen zu Gast sind.

Norbert, kannst du uns etwas zur Tradition der Aulendorfer Narren berichten? Wie lange gibt es den Verein schon und wie hat alles begonnen?

Die Tradition der Aulendorfer Narren geht zurück auf das Jahr 1679. Hier hat der Graf Anton zu Königseck seine Untertanen einen narrenfreien Tag vergönnt. An diesem Tag durfte ein Mann und eine Frau seinen Untergebenen sagen, was über das Jahr nicht gesagt werden darf. Diese zwei Personen werden heute von Tschore und Rätsch dargestellt. Sie stellen das närrische Stadtgewissen dar. Dann gibt es aber noch viele weitere Masken in unserer Zunft. Die Eckhexe geht zurück auf die älteste Wohnstraße in Aulendorf, auf die Eckstraße. Der Sage nach, gab es hier eine böse Frau, welche als Eckhexe dargestellt wird. Das Schnörkele ist eine Maske, die nach dem Krieg entstanden ist. Sie hat einen Hut, der aussieht wie ein Schnörkel und auch auf dem Häs sind Schörkel gestickt. Sie verteilt als Geschenk „Aulendorfer Schnörkele“, ein Gebäck welches der Brezel ähnelt. Dann gibt es noch das Fetzle, welches ebenfalls nach dem Krieg entstanden ist. Es stellt einen Fetz (Lausbube) dar und verteilt Süßigkeiten an die Besucher.

Aulendorfer Eckhexe auf dem Faschingsumzug
Eckhexe Aulendorf

Markus, was war dein persönliches Highlight im Narrenverein bisher?

In meinen 33 Jahren habe ich natürlich einige Highlights miterlebt. Mein aktuelles Highlight ist, dass mein Sohn nun auch als Eckhexe in der Narrenzunft mitwirkt und eingestiegen ist. Und ein ganz persönliches Highlight war natürlich die Übergabe von meiner Maskennummer der Eckhexe bei der Maskenbelehrung im Gasthaus zum Bühl. Ansonsten gibt es natürlich noch ganz viele Highlights – ich könnte fast ein Buch darüber schreiben. 😉

Rainer, kannst du uns sagen, was uns beim diesjährigen Landschaftstreffen in Aulendorf erwartet?

Beim Landschaftstreffen erwartet uns im Narrenstädtle an zwei Tagen ein buntes und vielseitiges Programm. Los geht’s am Samstag gegen Abend. Um 19 Uhr finden Brauchtumsvorführungen von Gastzünften statt. In den Wirtshäusern und zahlreichen Zelten wird über die Stadt verteilt überall gefeiert. Am Sonntag folgt dann der große Narrensprung mit 32 traditionellen Zünften aus der VSAN.

Vier Mitarbeitende halten bunte Fasnetsmasken in einem modernen Bürogebäude.

Was ist eure Aufgabe beim diesjährigen Landschaftstreffen in Aulendorf?

Rainer Heudorfer
Am Landschaftstreffen bin ich mit einem großen Team für den Plakettenverkauf zuständig. Diese Plaketten sind für das Landschaftstreffen am Samstag, sowie für den Umzug am Fasnetssonntag gültig.
Markus Kaufmann
Ich werde mit meinen Sportkollegen im großen Narrenzelt eine Bewirtungsschicht übernehmen.
Norbert Gallasch
Ich werde den Umzug am Sonntag moderieren und dafür sorgen, dass der Umzug in die Gänge kommt, indem ich am Aufstellungsplatz die Zünfte ankündige.
NEUESTE VERÖFFENTLICHUNGEN
Drei Männer im Gespräch, vor ihnen traditionelle Fasnetsmasken und Requisiten auf einem Tisch.
Närrisches Blut bei Carthago
Rainer Heudorfer, Markus Kaufmann und Norbert Gallasch geben Einblicke in ihre Fasnet-Leidenschaft und ihre Rollen beim Landschaftstreffen in Aulendorf.
Mittelalterliche Leidenschaft
Norbert arbeitet seit über elf Jahren im Sandwich-Bereich bei Carthago. In seiner Freizeit lebt er das Mittelalter: als Profos im Bund der oberschwäbischen Landsknechte, beim Rittermahl in Aulendorf oder als Nikolaus in der Winterzeit – immer mit viel Leidenschaft und Herz.
Honig des Hobby-Imkers Roman Köberle
„Zuckersüßes“ hobby
Roman Köberle ist nicht nur Carthago-Mitarbeiter, sondern auch leidenschaftlicher Hobbyimker. Was mit zwei Bienenvölkern begann, ist heute ein aufwändiges, aber erfüllendes Hobby mit bis zu 4,5 Millionen Bienen und rund einer Tonne Honig pro Jahr – inklusive Schleudertag für Kollegen.
Logo mit der Aufschrift: Karriere bei Carthago. Gemeinsam Freiheit bauen.

EHRENAMT ALS ZWEITES ZUHAUSE.

Carthago Mitarbeiter Michael Gapp, gekleidet in einem Handball Trainingsanzug.
Michael Gapp fand seinen Zugang zum Handball bereits in der 5. Klasse.

PORTRAIT MICHAEL GAPP.

Herr Gapp, wie sind Sie zum Handballsport und zur Rolle des Trainers gekommen?

In der 5. Klasse war ich in der Handball-AG. Über ein Freundschaftsspiel kam ich zur Handballabteilung der TG Bad Waldsee – das ist ca. 30 Jahre her. Seitdem bin ich aktiver Spieler und seit neun Jahren Abteilungsleiter. Zusammen mit dem Vorstand trage ich Verantwortung für ca. 100 Spieler, Trainer und Schiedsrichter. Vor fünf Jahren kam mein Sohn in das Alter für den Handballsport. Da es damals kein passendes Team gab, habe ich die E-Jugend gegründet und als Trainer begonnen.

Was ist der Unterschied vom Spieler zum Trainerdasein? Wie würden Sie sich selbst als Trainer beschreiben und was ist Ihre Trainerphilosophie?

Als Spieler kommt man entspannt zum Training und ist gespannt, was passiert. Als Trainer macht man sich viele Gedanken, was man seinen Schützlingen beibringen möchte. Der Aufwand in der Freizeit ist durch Vorbereitungen, Spieltage und Elternkontakt größer. Als Torhüter stehe ich unter Strom, bin laut und emotional. Als Trainer bin ich das Gegenstück und bleibe ruhig, um Vorbild zu sein und die Nervosität zu nehmen. Es ist wichtig, den Teamgedanken näherzubringen, denn nur über Mannschaftsleistung kann Handball funktionieren. Ich versuche, immer nach dem Motto: „Spielerlebnis geht vor Spielergebnis“ zu agieren, um alle Kids einzubinden.

Welches Erlebnis als Trainer von Kindern hat Sie am meisten geprägt?

In der Corona-Pandemie sind es die Rückmeldungen von Eltern. Vielen wird bewusst, was die Gemeinschaft und der Sport für die Kids bedeuten und welche Struktur ein Trainings- und Spielbetrieb in den Alltag bringt aber auch was wir Ehrenamtliche leisten.

Was ist das Besondere an der Arbeit mit kleinen Kindern?

Bei Kindern steht die handballerische Ausbildung nicht im Vordergrund, sondern Spaß an Bewegung und die Integration in die Gemeinschaft. Es ist wichtig, zuhören zu können, da die Kids auch nach einem langen Schultag viel zu erzählen haben. Man ist Helfer in der Not bei schwer zu öffnenden Trinkflaschen, Löser von fiesen Knoten in den Schnürsenkeln und ab und an auch Streitschlichter.